Irene Álvarez begann ihre Ausbildung in klassischem, spanischen Tanz im Alter von 9 Jahren bei der großen Bailaora Matilde Coral und des Königlichen Konservatoriums für Musik und Tanz von Sevilla, wo sie 1993 ihren höheren Abschluss erhielt. Ihr Stil folgt einer klassischen Linie und ist besonders verbunden mit der Eleganz der sogenannten sevillanischen Schule. Seitdem pflegt und perfektioniert sie ihre Flamenco-Ausbildung unter der Leitung von Lehrern wie El Güito, Manolo Marin, Javier Latorre, Angel Atienza, Manuel Betanzos und Isabel Bayón, an deren Unterricht sie wiederholt beim Festival de Jerez in den Jahren 2009/2010/ 2012/2018 teilgenommen hat.
Schon in jungen Jahren wirkte sie in dem Film Sevillanas (Carlos Saura, 1992) mit, aber erst ab 2002 tourt sie mit u. a. dem Gitarristen Antonio Andrade und dem Sänger José Parrondo durch Tablaos und internationale Theater, ebenso wie mit den Gitarristen Rafael Cortés oder Mariano Martín. Vor allem mit dem Bailaor Federico Ordoñez, mit dem sie zwischen 2008 und 2010 ein künstlerisches Duo bildete.
Als vielseitige Tänzerin und mit dem Wunsch, mit den Verbindungen und Unterschieden in Bezug auf andere musikalische Ausdrucksformen zu experimentieren, haben sich ihre Kollaborationen mit Künstlern aus verschiedenen kulturellen Bereichen in Crossover-Projekten unterschiedlicher Art verwirklicht: „Antífona“, produziert von Alexander Gavilán zusammen mit der indischen Sängerin Madhu Singh, oder das Werk „Carmen“, in der Opern- und Flamencofassung von Tania Kross und Thijs Borsten (2017/2019), mit dem sie eine Tournee von bis zu 70 Konzerten in den Niederlanden erfolgreich absolviert hat. Das Duo-Projekt mit dem Geiger Pablo Rodríguez über kanarische Folklore, „Identidades“, 2020, mit dem sie den Ersten Preis für Kurzfilm beim Rincón del Emigrante Canario gewannen, oder die Kooperationen mit dem Amsterdams Andalusisch Orkest gemeinsam mit Jalal Chekara oder dem BVR Flamenco-Bigband (Bernard Van Rossum).
Zu ihren emblematischsten Produktionen zählen die Koproduktion MUSA, ein Duo mit der klassischen Gitarristin und Sängerin María Marín, das Werk „Dreaming Carmen“ (ein Werk über den Mythos von Merimé mit der Bailaora Virginia Delgado, 2019), „The mysteries of Rosario“ (über das Leben von Rosario La Mejorana, Mutter von Pastora Imperio, 2021) oder „Cromática“ (2022, ein Triostück mit dem Geiger Pablo Rodríguez und Alexander Gavilán).
Irene verbindet ihre Liebe zur Bühne mit ihrer Lehrtätigkeit an der CODARTS – University for the Arts, Rotterdam, Niederlande.